Zwei Personen mit Regenbogenflagge hinter einem Tisch mit Infomaterialien zum Thema Diversität.

Ein Hoch auf die Vielfalt! Das waren die Diversity Days an der HHN

Gila Hoch|28.05.2025
  • „Wenn Vielfalt gewinnt, gewinnt Deutschland“ – unter diesem Motto fanden an allen Standorten der Hochschule Heilbronn und Online zahlreiche Aktionen zum Thema Diversität statt.

  • Die Hochschule Heilbronn macht sich damit stark für Werte wie Toleranz, Weltoffenheit, Gleichberechtigung, Inklusion und Respekt – im Campusleben und in der Gesellschaft.

Heilbronn, Mai 2025. Duftende Popcorn-Maschine, tanzende Regenbogen-Wimpel und gute Laune. Die Diversity Days der Hochschule Heilbronn (HHN) haben es geschafft, wichtige und gesellschaftlich relevante Themen mit Spaß und Leichtigkeit zu verbinden. So bunt und vielfältig wie die Gesellschaft, für die sich die HHN stark macht, war auch das Programm. Unter dem Motto „Wenn Vielfalt gewinnt, gewinnt Deutschland“ lud die Hochschule an all ihren Standorten dazu ein, sich mit den zentralen demokratischen Werten von Vielfalt, Weltoffenheit und Akzeptanz auseinander zu setzen. Beispielsweise über das Thema „MENtalhealth“. Aufgegriffen wurde das Thema von Hannes Jetter, Software Engineering-Student am TechCampus. Er war von den letztjährigen Diversity Days begeistert. Ein Thema hat ihm jedoch gefehlt: die mentale Gesundheit und zwar speziell jene von Männer. „Das Thema ist in unserer Gesellschaft noch immer tabuisiert“, sagt er „Männer werden zu oft und sogar wieder vermehrt in Schubladen gesteckt: Sie sollen nicht über Gefühle reden, nicht weinen, keine Schwäche zeigen.“ Daher hat er sich bei den diesjährigen Diversity Days engagiert und mit einem Stand aufgezeigt, zu welchen Problemen veraltete Männlichkeitsbilder sowohl für den Einzelnen als auch die Gesellschaft führen können.

Ein Student vor einer Pinnwand mit Informationen zum Thema mentale Gesundheit bei Männern.

Student Hannes Jetter informiert beim Diversity Day der HHN am Bildungscampus zum Thema "MENtalhealth". Foto: HHN

Ebenfalls mit dabei sind Leo Albinsky und Lars Basilowski. Die beiden sind Mitglied im Allgemeinen Studierendenausschuss (AstA). Sie haben unter anderem einen queeren Stammtisch ins Leben gerufen. Lars Basilowski ist es jedoch wichtig zu betonen, dass sexuelle und geschlechtliche Vielfalt nicht den einzigen Themenbereich darstellt. „Diversität meint viel mehr, als beispielsweise Geschlechterzugehörigkeit. Wir möchten eine Anlaufstelle für die Belange von allen Personengruppen sein. Wir haben immer ein offenes Ohr“. (Titelbild: Leo Albinsky (links) und Lars Basilowski (rechts) engagieren sich im Allgemeinen Studierendenausschuss (AstA) und haben einen queeren Stammtisch ins Leben gerufen. Foto: HHN)

Unter den Besucher*innen herrschte reges Interesse und gute Laune. Einige wurden von der Aktion überrascht und wollten einfach mal in der Pause vorbeischauen. An den Heilbronner Standorten konnten sie sich dabei von der Techniker Krankenkasse mit einem 1:1 Mindset Coaching beraten lassen, gendersensible Literatur in der LIV entdecken oder die Förderprogramme der HHN wie WoMent und Doctora – wissenschaftliche Karriereförderung für Frauen - kennenlernen. Ein besonderes Highlight war zudem der Auftritt der R’n’B-Sängerin Luna Simao am Bildungscampus, der dank einer Anfrage des Schwarz Campus Service möglich gemacht wurde. Ihr Song „Deutscher Akzent“ ging im Frühjahr in den sozialen Medien viral, da er Erfahrungen thematisiert, mit denen sich viele Menschen mit familiärer oder eigener Einwanderungsgeschichte identifizieren.

Abgerundet wurde dieses umfangreiche Programm an den Standorten durch zwei Online-Vorträge. Furkan Yüksel, gebürtiger Heilbronner und Bildungsreferent an der Bildungsstätte Anne Frank, regte in seinem Vortrag zum Nachdenken und Diskutieren über die „Krise der Demokratie & die neue Rechte“ ein. In einer gemeinsamen virtuellen Mittagspause erstaunte Lisa Zimmermann, Diversity-Referentin der HHN, mit Fakten und Hintergründen zum sogenannten „Matilda-Effekt“ – der systematischen Aberkennung wissenschaftlicher Leitungen von Frauen. Die Folgen des jahrhundertelangen Ausschlusses von wissenschaftlicher Arbeit, den Frauen erdulden mussten, sind bis heute in der mangelnden Sichtbarkeit und geringeren Wertschätzung erfolgreicher Wissenschaftlerinnen wirksam. Die Sensibilisierung für diese Problemstellung ist der HHN, die erst im letzten Jahr als gleichstellungsstarke Hochschule ausgezeichnet wurde, besonders wichtig.

Organisiert wurden die Diversity Days vom Referat für Gleichstellung und Diversität der Hochschule. „Die Aktionstage sind für uns DIE Gelegenheit, unsere Themen und Angebote sichtbar zu machen und für die Hochschule, Haltung zu zeigen.“, sagt Maren Haag, Leiterin der Stabsstelle.

Unterstützt wurden sie von verschiedenen Institutionen, die sich der Vielfalt und Weltoffenheit verschrieben haben, darunter der Schwarz Campus Service, der Antidiskriminierungsstelle Heilbronn, ArbeiterKind.de und Regenbogen HafeN e.V.

Ein bunt bemaltes Pappschild mit der Aufschrift "Die Zeiten gendern sich"
Besucher*innen auf dem Außengelände des Bildungscampus an Infoständen unter einer Wimpelkette in Regenbogenfarben.
Bunter langer Tisch mit Flyern und Broschüren zum Thema Diversität
Button-Maschine mit Händen und regenbogenfarbenen Buttons

Eindrücke vom Diversity Day der HHN auf dem Bildungscampus. Foto: HHN

Hochschule Heilbronn – Kompetenz in Technik, Wirtschaft und Informatik

Die Hochschule Heilbronn (HHN) ist eine der größten Hochschulen für Angewandte Wissenschaften in Baden-Württemberg. Ihr Kompetenz-Schwerpunkt liegt in den Bereichen Technik, Wirtschaft und Informatik. An ihren vier Standorten in Heilbronn, Heilbronn-Sontheim, Künzelsau und Schwäbisch Hall bietet die HHN mehr als 60 zukunftsorientierte Bachelor- und Masterstudiengänge an, darunter auch berufsbegleitende Angebote. Die HHN bietet daneben noch weitere Studienmodelle an und pflegt enge Kooperationen mit Unternehmen aus der Region. Sie ist dadurch in Lehre, Forschung und Praxis sehr gut vernetzt. Das hauseigene Gründungszentrum unterstützt Studierende sowie Forschende zudem beim Lebensziel Unternehmertum.