"What happens in Künzelsau stays in Künzelsau", sagte Bestseller-Autorin Alexandra Zykunov mit einem Schmunzeln, als sie das Gespräch am Künzelsuaer Campus der Hochschule Heilbronn eröffnete (Titelbild: HHN). Zuvor las sie 90 kurzweilige Minuten aus ihrem zweiten Buch „Was wollt ihr denn noch alles“ und präsentierte im "nütendem" (nett-wütendem) Stil Anekdoten und Beispiele rund um den Stand der Gleichstellung in Deutschland.
Mehr als 115 Gäste fanden für die Veranstaltung den Weg an den Campus Künzelsau, die gemeinsam vom Evangelischen Bildungswerk Hohenlohe, der Kontaktstelle Frau und Beruf Heilbronn-Franken sowie dem Referat für Gleichstellung und Diversität der Hochschule Heilbronn ausgerichtet wurde.
Die Dekanin des Campus, Professorin Anke Ostertag, präsentierte zu Beginn den Standort Künzelsau und betonte besonders die Rolle von Hochschulen im ländlichen Raum und deren Vermittlungsfunktion zwischen Wissenschaft und Forschung auf der einen sowie den Lebensrealitäten der Menschen und Unternehmen auf der anderen Seite. Die Hochschule Heilbronn sähe diese Rolle nicht allein auf die Bereiche IT, Technik und Wirtschaft beschränkt. Gerade am Standort Künzelsau mit einem Studienangebot, das auch soziale und kulturelle Aspekte umfasse, seien die Auseinandersetzung mit drängenden, gesellschaftspolitischen Themen stets von besonderer Relevanz.
Bestseller-Autorin Alexandra Zykunov und HHN-Mitarbeiterin Katharina Rust (v.l.n.r.) bei der Lesung am Standort Künzelsau. Foto: HHN.
Mit vier verschiedenen Textstellen gab Zykunov Einblicke in verschiedene Gesellschaftsbereiche, in denen Frauen noch immer Benachteiligung erfahren. Dabei sind diese mal mehr, mal weniger sichtbar. Mit besonderer Resonanz wurde das Thema des Gender Health Gap, dem Ungleichgewicht in der medizinischen Behandlung von Frauen im Vergleich zu Männern, vom Publikum aufgenommen. Noch immer werden die meisten Studien im medizinischen Bereich mit männlichen Probanden durchgeführt, was die Gültigkeit für den weiblichen Körper stark beschränkt. Frauen warten zudem weitaus länger auf korrekte Diagnosen, was vor allem mit mangelndem Wissen rund um den weiblichen Körper und dessen spezifischen Eigenheiten zu tun hat. Vielfaches Nicken und zustimmende Zwischenrufe zeigten, wie sehr viele Frauen im Publikum sich hier gesehen fühlten.
Mit den Themen einer feministischen Stadtplanung und dem Gender Algorithm Gap zeigte Zykunov an weniger bekannten, aber umso präsenteren Themen auf, wie Frauen in ihrem Alltag vom Toilettengang bis zur Jobsuche im Internet sicht- und unsichtbar benachteiligt werden. Mit Witz und spontan geführten Dialogen führte die Autorin das Publikum an komplexe Themen heran und brach diese so herunter, dass die Zuhörenden sich darin wiederfinden konnten.
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