
Heilbronn, Dezember 2025. Unscheinbar und klein hängen sie an drei Säulen im Klimawäldchen der Hochschule Heilbronn (HHN): Die Sensorsysteme zur Messung der Luftqualität. Doch die gesammelten Daten sind entscheidend für den Aufbau eines aussagekräftigen Messnetzes zur Überwachung der Luftqualität. An insgesamt acht unterschiedlich stark belasteten Stellen wird gemessen: drei im Klimawäldchen am TechCampus, weitere an verschiedenen Stellen des Hochschulgeländes und eine am gegenüber liegenden Justinus-Kerner-Gymnasium. Die Sensoren messen neben meteorologischen Größen die Belastung der Luft durch verschiedene Stoffe: Kohlenmonoxid, Stickoxide, Ozon und Feinstaub. Mit den Messungen soll untersucht werden, ob über einen längeren Zeitraum Veränderungen sichtbar gemacht werden können und ob deutliche Unterschiede zwischen den Messstellen vorhanden sind. Um belastbare Daten zu erhalten, werden die Sensoren in regelmäßigen Abständen kalibriert. Hierzu werden kontinuierlich Vergleichsmessungen mit der Messtation der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg in der Hans-Rieser Straße in Heilbronn durchgeführt, die als Referenzstation dient.
„Wir erhoffen uns von den Daten nicht nur wertvolle Erkenntnisse über die Wirksamkeit urbaner Begrünungskonzepte, sondern auch Impulse zur Entwicklung übertragbarer Strategien für klimaresiliente Städte“, sagt Professorin Katja Mannschreck, Leiterin der Projektes.
Große Bedeutung hat das Messnetz als Reallabor für die Studierenden der HHN, da sich die verschiedenen Aspekte eines solchen Messnetzes wie ein roter Faden durch Ingenieurstudiengänge ziehen lassen. Einsatz- und Lehrfelder des Projektes sind unter anderem Sensorik, Digitalisierung, Datenübertragung und -speicherung und Maschinelles Lernen. Im Studiengang Umwelt- und Prozessingenieurwesen (UP) wird dies bereits anhand von drei gebauten Sensorsystemen praktiziert. Im Rahmen der Lehrveranstaltungen werden verschiedene Lernmethoden eingesetzt, darunter problemorientiertes Lernen, Projektarbeit, Forschungslernen und soziales Lernen. Das UrbanAir Lab übernimmt somit die Funktion eines Reallabors, wobei die Lehrmethode als didaktisches Modellprojekt etabliert werden soll.
Doch nicht nur Studierende, auch Schüler*innen profitieren von dem Projekt, da Themen wie Sensorik und Digitalisierung, aber auch Luftqualität und Umweltmessungen ebenfalls in Lehrplänen der Klassen 8 bis 12 enthalten sind. Mit dem Rektor des Justinus-Kerner-Gymnasiums, Bernhard Ehlert, wurde daher bereits die Position der Box auf dem Schulgelände sowie eine enge und kontinuierliche Zusammenarbeit festgelegt.
Auf einem Dashboard am TechCampus werden künftig die gemessenen Werte in Echtzeit ablesbar sein. Zudem sollen die Veränderungen über einen längeren Zeitraum sowie Schwankungen im Tages-, Wochen- und Jahresverlauf aufgezeigt werden. Die Campusnutzer*innen sollen dadurch zu Themen wie Luftqualität und Bedeutung von Grünflächen im städtischen Bereich informiert und sensibilisiert werden.

Die Hochschule Heilbronn (HHN) ist eine der größten Hochschulen für Angewandte Wissenschaften in Baden-Württemberg. Ihr Kompetenz-Schwerpunkt liegt in den Bereichen Technik, Wirtschaft und Informatik. An ihren vier Standorten in Heilbronn, Heilbronn-Sontheim, Künzelsau und Schwäbisch Hall bietet die HHN mehr als 60 zukunftsorientierte Bachelor- und Masterstudiengänge an, darunter auch berufsbegleitende Angebote. Die HHN bietet daneben noch weitere Studienmodelle an und pflegt enge Kooperationen mit Unternehmen aus der Region. Sie ist dadurch in Lehre, Forschung und Praxis sehr gut vernetzt. Das hauseigene Gründungszentrum unterstützt Studierende sowie Forschende zudem beim Lebensziel Unternehmertum.



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