Nicht alle Student*innen sind internationaler Erfahrung gegenüber aufgeschlossen – selbst dann nicht, wenn der gewählte Berufsweg eigentlich eine solche nahelegen würde. Für unsere Student*innen des Software Engineering haben wir in den vergangenen Semestern eine Vielzahl verschiedener digitaler internationaler Lernerfahrungen kreiert – vom gemeinsamen Essay über Digitalisierung, über Tandem-Partner*innen zur interkultureller Kommunikation bis hin zu gemeinsamen wissenschaftlichen Literaturrecherchen.

Die Anforderungen an Informatiker*innen im globalen Arbeitsmarkt wachsen stetig. Die Zusammenarbeit in multinationalen Teams gehört zum Alltag, interkulturelle Kompetenz und digitale Kollaboration sind Schlüsselqualifikationen. Informatikstudierende stehen internationalen Austauschprogrammen jedoch oft zurückhaltend gegenüber - hier will das Projekt C3{start} neue Perspektiven eröffnen.
Im Oktober 2024 startete das C3{start} Projekt an der Hochschule Heilbronn, ein BWS plus Projekt, das im Rahmen des Programms Baden-Württemberg-STIPENDIUM für Hochschulkooperationen von der Baden-Württemberg Stiftung durchgeführt wird.
Bereits im ersten Semester des Bachelor-Studiengangs Software Engineering ermöglicht C3{start} den Studierenden erste Auslandserfahrungen in Form von virtuellen Kollaborationen (COIL - Collaborative Online International Learning). Unter der Leitung von Prof. Dr. Nicole Ondrusch und Claudia Sperrfechter, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Fakultät Informatik der HHN, entstehen in enger Zusammenarbeit mit Professorinnen und Studierenden dreier renommierter internationaler Hochschulen - der Universiti Sains Malaysia (USM), der Pharos University in Alexandria (PUA) und der University of Kampala (UoK) - die COIL-Module für einen fünfwöchigen Kurs zu den Themen „Interkulturelle Kommunikation, Nachhaltigkeit & Verantwortung in der IT“.

Die digitale Transformation hat nicht nur in unserem Arbeitsalltag immense Veränderungen hervorgerufen, sondern auch Gesellschaften entscheidend verändert – und wird dies in den nächsten Jahrzehnten sogar noch schneller tun. Diese Veränderungen waren teils vorteilhaft für gesellschaften und Natur, haben sich aber auch negativ ausgewirkt. In diesem Kurs beschäftigen sich Studierende unterschiedlicher Fachrichtungen und von fünf internationalen Hochschulen mit diesen Veränderungen der digitalen Transformation im Kontext von “Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen”, Ziel 16 der Agenda für Nachhaltige Entwicklung (SDG 16).
In diesem innovativen Lehr- und Lernformat werden sich Studierende auf spielerische Art und Weise mit diesem komplexen Spannungsfeld auseinandersetzen, nämlich indem sie Serious Game Prototypen erstellen. Studierende von Hochschulen aus Deutschland, Venezuela, Finnland, Lettland und den Niederlanden werden sich in interdisziplinären Teams (IT, Journalismus, Social Science/Nursing, Engineering und Game Design) dieser Aufgabe annehmen. Sie werden sowohl online als auch eine Woche in Präsenz in diesem bisher einzigartigen Kontext zusammenarbeiten.

Studierende der Katholischen Universität Andrés Bello, Caracas (Fakultät für Journalismus) und der Hochschule Heilbronn untersuchen in einem dreiwöchigen Projekt, gemeinsam mit dem Literaturhaus Heilbronn, wie die Digitale Transformation unser Leben in der Zukunft verändern könnte. Die Studierenden werden gemeinsam eine Storyline entwickeln und eine Geschichte schreiben, die im Jahr 2050 spielt.
Ziel dieses Kurses, der sowohl im Rahmen einer Software-Engineering Lehrveranstaltung als auch im Rahmen des Studium Generales angeboten wird, ist es - in interdisziplinären und internationalen Teams - mögliche soziale, ethische, technologische, ökologische, politische und wirtschaftliche Auswirkungen der digitalen Transformation zu erforschen.

Studierende des Bachelor-Studiengangs Software Engineering der HHN und Studierende des Studiengangs "Interactive Multimedia Design" der Thomas More University of Applied Sciences in Belgien bzw. der Fakultät Informatik der Universidad Veracruzana in Mexiko entwickeln in einem gemeinsamen virtuellen Workshop und in wöchentlichen Videokonferenz-Meetings zu zweit oder zu dritt (über einen Zeitraum von 5 Wochen), in denen sie an unterschiedlichen Aufgabenstellungen gemeinsam arbeiten, ein Verständnis für kulturelle Aspekte, die in Ihrem Beruf - besonders in der Zusammenarbeit mit internationalen Teams, Kunden oder Partner - wesentlich sind. Sie reflektieren über Unterschiede und Gemeinsamkeiten ihrer Kulturen anhand der Kulturdimensionen nach Hofstede, analysieren Präsentationsstile verschiedener Kulturkreise und besprechen verschiedene Projekte, die sie im Rahmen ihrer jeweiligen Lehrveranstaltungen entwickelt haben (Peer Review).

Studierende der California State University, Dominguez Hills (CSUDH) und der Hochschule Heilbronn untersuchen in einem dreiwöchigen Projekt, wie sich die Digitale Transformation auf den Schutz bedrohter Tierarten auswirken kann und erforschen die Stärken und Schwächen von Schutzmaßnahmen aus biologischer, kultureller und technologischer Sicht. Ziel dieses Kurses, der sowohl im Rahmen einer Software-Engineering Lehrveranstaltung als auch im Rahmen des Studium Generale angeboten wird, ist es - in interdisziplinären und internationalen Teams - die Bedeutung verschiedener Technologien für die Erreichung von SDGs (Sustainable Development Goals - Nachhaltigkeitsziele) zu verstehen und zu bewerten.
Dabei nähern sich Studierende der CSUDH dem Thema aus einer vorwiegend biologischen Perspektive, während Studierende der Hochschule Heilbronn sich vorwiegend mit den technologischen Aspekten beschäftigen. Die internationales Teams erstellen zusammen eine Infografik, die ihre Ergebnisse veranschaulicht.
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