Eine Gruppe von Menschen auf einer Bühne, im Vordergrund Zahlenluftballons 25

Ein Grund zu feiern: Das kooperative Studienmodell besteht seit 25 Jahren

Gila Hoch|30.09.2025
  • Seit dem Jahr 2000 bildet die Hochschule Heilbronn gemeinsam mit Unternehmen hochqualifizierte Fachkräfte im kooperativen Modell aus.

  • Bei der Jubiläumsfeier am TechCampus der Hochschule Heilbronn kamen alle zusammen: Studierende, Alumni und Firmenvertreter*innen.

Heilbronn, September 2025. Rund 100 Gäste sind gekommen, um mit der Hochschule Heilbronn (HHN) das 25-jährige Jubiläum des kooperativen Studienmodells zu feiern. In der Aula am TechCampus der Hochschule versammelten sich Studierende, Alumni, Unternehmensvertreter*innen und Angehörige der Hochschule, um diesen Meilenstein zu ehren (Titelbild: Vertreter*innen der HHN mit Kooperatinspartner*innen und Studierenden. Foto: HHN).

Professor Ulrich Brecht, Prorektor für Studium und Lehre der HHN, betonte in seiner Eröffnungsrede die wertvolle Zusammenarbeit zwischen den regionalen Unternehmen und der Hochschule, um optimal ausgebildete Fachkräfte auszubilden. „Das kooperatives Studienmodell erhöht die Motivation durch die Praxis und gezielte Kompetenzausbildung und sorgt damit für gute Abschlüsse und erfolgreiche Berufseinstiege; auch dank hoher Übernahmequoten“, sagte er.

Im Anschluss würdigten namhafte Vertreter*innen von Unternehmen das kooperative Studienmodell und die gute Zusammenarbeit mit der HHN. Markus Lange von Bosch Abstatt hob in seinem Grußwort seine Freude über die vielen Erfolgsgeschichten im kooperativen Studium hervor. Die Anwendung der Theorie auf die Praxis, die Einbindung der Auszubildenden in die Entwicklung hochrelevanter Technologien, sowie die Persönlichkeitsausbildung spielten dabei eine besondere Rolle. Er bedankte sich für die herausragende Flexibilität der HHN in einem Vierteljahrhundert erfolgreicher Zusammenarbeit.
Die Robert Bosch GmbH ist eines der insgesamt circa 70 Partnerunternehmen im kooperativen Studienmodell der HHN. Die Absolvent*innen des Modells verfügen nach Abschluss sowohl über einen Bachelor, als auch über eine klassische IHK-Berufsausbildung. Rund 1000 Absolvent*innen haben bisher den zweifachen Abschluss gemacht.

Eine Gruppe Menschen auf Sitzmöbeln an Tischen in ein Gespräch vertieft

Podiumsgespräch zum kooperativen Studienmodell an der HHN mit Studentin, Wirtschaftsvertretern und Alumni. Foto: HHN.

Claudia Scheunpflug, Mitglied der Geschäftsleitung und Leiterin des Bereichs Berufsbildung bei der Industrie und Handelskammer Heilbronn-Franken, gratulierte der HHN und den Unternehmern zum Jubiläum und berichtete von den Entwicklungen des Arbeitsmarkts in der Region. In den letzten 25 Jahren ist die Anzahl der Studierenden in der Region Heilbronn-Franken stark angestiegen. Die IHK war von Anfang an an der Entwicklung des kooperativen Studienmodells beteiligt, um die Weichen für diesen wichtigen Baustein der Fachkräfteausbildung zu stellen.

Professor Wolfgang Ernst, Beauftragter der HHN für das Modell, ist vom Erfolg überzeugt. „Neben den Absolvent*innen profitieren vor allem die Unternehmen. Sie gewinnen bestens ausgebildete Fachkräfte. Durchschnittlich arbeiten seit Beginn noch immer 56 Prozent der kooperativen Studierenden in dem Unternehmen, in welchem sie ihre Ausbildung gemacht haben“, sagte er.

Davon berichteten auch mehrere Studierende während der Veranstaltung. Sowohl solche, die aktuell das kooperative Modell – heute auch unter dem Namen „StudiumPLUS Ausbildung“ bekannt – absolvieren, als auch einige, die es bereits durchlaufen haben. Beim Podiumsgespräch, moderiert von HHN-Professor Timo Hufnagel, berichteten die Alumni Thomas Ickert und Daniel Kaluza im Gespräch mit der Studentin Lisa Danner davon, warum sie sich fürs kooperative Studium entschieden haben. Dabei spielten vor allem der doppelte Abschluss, das Gehalt und die Praxis als Motivation eine Rolle. Mehrere Podiumsgäste wiesen darauf hin, dass sie ohne das kooperative Studienmodell wahrscheinlich gar nicht studiert hätten. Bernd Lindenmann von GEMÜ und Timo Pflüger von ebm-papst stellten ihre Bemühungen dar, junge Menschen, besonders auch Frauen, für technischen Berufe zu gewinnen. Das kooperative Studium und die gemeinsamen Projekte mit der HHN und anderen Organisationen sind wichtige Aktivitäten, um Technikbegeisterung zu wecken.

Zwei Männer an einem Stehtisch mit blauer Husse. Darauf Blumen, im Hintergrund Menschen die sich unterhalten.

Der ehemalige Student und Auszubildender Simon Schaubel (links) trifft bei der Jubiläumsveranstaltung auf seinen einstigen Ausbildungsleiter bei Bosch, Markus Lange (rechts). Foto: HHN

Beim atmosphärischen Get-together nach dem offiziellen Teil war die Freude über das Wiedersehen deutlich zu spüren. Simon Schaubel, Absolvent des kooperativen Studiums und Markus Lange, der sein Ausbildungsleiter bei Bosch war, trafen wieder aufeinander. Simon Schaubel hat an der HHN Automotive Systems Engineering studiert und zuvor bei Bosch eine IHK-Ausbildung zum Mechatroniker abgeschlossen. Heute ist er Projektleiter bei Bosch im Bereich automatisiertes Fahren. Das kooperative Studium bewertet er im Rückblick als die absolut richtige Wahl: „Ich konnte es mir nach der Schule nicht vorstellen, reine Theorie zu büffeln. Für mich war es deshalb die perfekte Kombination, etwas Handwerkliches zu lernen und es direkt mit der Theorie zu verbinden.“

Ansprechpersonen

Hochschule Heilbronn – Kompetenz in Technik, Wirtschaft und Informatik

Die Hochschule Heilbronn (HHN) ist eine der größten Hochschulen für Angewandte Wissenschaften in Baden-Württemberg. Ihr Kompetenz-Schwerpunkt liegt in den Bereichen Technik, Wirtschaft und Informatik. An ihren vier Standorten in Heilbronn, Heilbronn-Sontheim, Künzelsau und Schwäbisch Hall bietet die HHN mehr als 60 zukunftsorientierte Bachelor- und Masterstudiengänge an, darunter auch berufsbegleitende Angebote. Die HHN bietet daneben noch weitere Studienmodelle an und pflegt enge Kooperationen mit Unternehmen aus der Region. Sie ist dadurch in Lehre, Forschung und Praxis sehr gut vernetzt. Das hauseigene Gründungszentrum unterstützt Studierende sowie Forschende zudem beim Lebensziel Unternehmertum.