Eine Gruppe Fußball-Fans fährt mit der Bahn nach Hause. In der Bahn kommt es zu einer Fahrkarten-Kontrolle.
Alle Fans kramen wild in ihren Handtaschen nach der Fahrkarte.
Diese kleine Anekdote zeigt, welche Bilder beim Sprechen und Zuhören in unserem Kopf prototypisch abgerufen werden. Anders ausgedrückt: „Wer in der Sprache nicht vorkommt, ist auch nicht im Bewusstsein“ – so benennt es ein passendes Zitat, das Sokrates zugeschrieben wird.
Wenn wir über Gruppen sprechen, die aus Frauen und Männern bestehen oder aus Personen, bei denen das Geschlecht unbekannt ist, dann benutzen wir im Deutschen meist die männliche Variante, das generische Maskulinum. Eine Bezeichnung, die für alle stehen soll. Das Fazit aus vielen Studien lautet allerdings: Das generische Maskulinum ist nicht generisch, es erzeugt vor allem männliche Bilder im Kopf. Und somit stellt es die Welt nicht so divers dar, wie sie ist. Zudem fördert es die geschlechterstereotypen Assoziationen, wie die Geschichte zeigt ("Fans" meint alle Geschlechter).