Zusammenfassung:
Bislang gibt es kaum Untersuchungen zu digitalen Geschäftsfeldinnovationen in der Gastronomie. Mit der hier vorgestellten Studie kann diese Forschungslücke geschlossen werden. Die Gastronomie ist ein wichtiger Ort sozialer Interaktion und ein wichtiger Arbeitgeber. Die pandemiebedingten Lockdowns haben jedoch zur Schließung der Gastronomie geführt. Im November und Dezember 2020 wurde daher zum einen eine schriftliche Befragung bei 181 Konsumenten und zum anderen von Dezember 2020 bis Januar 2021 eine schriftliche Befragung bei 37 gastronomischen Betrieben in Deutschland durchgeführt. Die Befragung der Konsumenten zeigt, dass die Schließung der Gastronomie einen Einfluss auf ihr Freizeitverhalten hat. Take-Away- und Lieferangebote werden beispielsweise verstärkt genutzt. Für Gastronomen bietet sich hier die Möglichkeit über Geschäftsmodellinnovationen neue Kundengruppen und Märkte zu erschließen. Die Befragung bei Gastronomen zeigt jedoch, dass nur einer von 37 aufgrund der Lockdowns ein Format anbietet, das nach Hauschildt und Salomo (2016) als „neu“ und erfolgsversprechend eingeschätzt werden kann. Dies kann mit Belegen der Untersuchung für eine geringe Digitalisierung der Branche in Verbindung gebracht werden; diese hat zwar pandemiebedingt einen Schub erfahren, allerdings auf bislang niedrigem Niveau. Hieraus resultiert final das Ergebnis, dass nur 20 % der Gastronomen angeben, durch die Pandemie neue Kundengruppen/Märkte erschlossen zu haben. Die Studie bietet vor diesem Hintergrund praktische Hinweise für Gastronomen bei der Identifikation von potenziellen digitalen Geschäftsmodellinnovationen.
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