Mit Gefühl, Bewusstsein und Körpereinsatz werden im Social Presencing Theatre komplexe Zusammenhänge sichtbar, fühlbar und erlebbar. Eine ganz neue Erfahrung für alle von uns, auf diese Art ein Thema zu erarbeiten. Es lohnt sich!
Unser zweiter Workshop auf dem Campus Sontheim begann mit einem Moment der Achtsamkeit, der uns alle ins Hier und Jetzt brachte und vom Baulärm auf dem Campus löste.
Um die Stimmung etwas aufzulockern, startete unsere Projektleiterin Annja Huber mit einer einführenden Methode des Social Presencing Theaters, bei der man die Körpersprache seines Gegenüber halten und beantworten muss.
Das Social Presencing Theater soll dabei unterstützen, schwer zu erkennende Strukturen sichtbar zu machen. Ein wichtiger Punkt hierbei sind die Emotionen und die Beziehungen zueinander.
In Vorbereitung für diesen Workshop mussten die darzustellenden Rollen erkannt werden. Diese Parteien hatten sich im Laufe des u.labs innerhalb der letzten Wochen herauskristallisiert. Bei unserem letzten Workshop, dem 3D-Mapping, wurde durch die intensive Betrachtung unserer Hochschule aus verschiedenen Blickpunkten deutlich, welche Akteur*innen wichtige Rollen spielen. Dies sind:
Foto: Die Rollen in unserem Social Presencing Theaters.
Kurz nach dem 3D-Mapping-Workshop starteten ebenfalls die Stakeholder-Interviews.
Die Stakeholder-Interviews dienten dazu, Personen zu finden, die mit ihrem Wissen und ihren Erfahrungen bei der Realisierung des anstehenden Projekts zur Seite stehen können. Hierzu führten die Projektmitglieder unter anderem Interviews mit Studierenden der HHN aber auch mit Studierenden ausländischer Universitäten um ein möglichst umfassendes Bild unserer Zielgruppe zu gewinnen.
Die Interviews dienten jedoch nicht nur der Wissensgewinnung, sondern waren für die Gesprächleiter*innen auch eine Chance, die eigene Komfortzone zu verlassen und teilweise zum aller ersten Mal selbstständig ein Interview zu führen. So konnten hilfreiche Informationen darüber gewonnen werden, wie beispielsweise Studierende außerhalb unserer Hochschule mit dem Thema Motivation umgehen, oder wie andere Bildungsreinrichtungen ihre Lernende unterstützen.
Jetzt ging es los. Nacheinander wurden die Rollen aufgerufen und wer wollte, übernahm diese. Nach dem befestigen der Rolle - sichtbar für alle am Körper - wurde die Person aufgefordert, sich im Raum zu positionieren. Die Position, die Körperhaltung und der Gefühlsausdruck spiegeln die Summe aller Aktionen der letzten Wochen (Zuhören praktizieren, 3D-Mapping, Stakeholder-Interviews und Achtsamkeit) wider.
Durch die Methode des 4D Mappings entstand ein eindrucksvolles Bild der Beziehungen zwischen den Akteur*innen an unserer Hochschule. Es wurde schnell klar, dass sich nur wenige Parteien miteinander verbunden fühlen und sich das Gesamtbild eher statisch anfühlt. Viele Lehrende und Studierende berichteten ausgelöst durch die Übung von ihren Erfahrungen im Hochschulkontext.
Im Anschluss durften sich die Personen neu im Raum positionieren und uns somit zeigen, wie sie die Beziehungen im Idealfall zukünftig gerne gestalten würden.
Die Akteur*innen wünschten sich mehr Verbundenheit und Gespräche auf Augenhöhe, wollten sich gegenseitig helfen und sich die Hand reichen. Insgesamt wirkte das Bild viel dynamischer und lebendiger.
Die zuschauenden Teammitglieder hatten als Aufgabe, auf die Bewegungen und Emotionen zu achten. Mit einem Brainstorming für eine Sammlung von Prototypen zur Veränderung der aktuellen Situation wird der Tag abgerundet.
Wie es mit den Prototypen weitergeht, sehen wir bei unserem letzten Workshop EndeMai 2022.