Der Begriff Folgenlosigkeit polarisiert. Als Kritik am vermeintlich folgenlos gebliebenen Nachhaltigkeitsdiskurs der letzten fünfzig Jahre ist die Idee der Folgenlosigkeit eine Provokation. Denn positiv betrachtet bedeutet Folgenlosigkeit auch, dass unser Handeln möglichst wenig negative Folgen haben soll, dass möglichst wenig Negatives nachhalten wird.
Der Begriff Folgenlosigkeit polarisiert. Als Kritik am vermeintlich folgenlos gebliebenen Nachhaltigkeitsdiskurs der letzten fünfzig Jahre ist die Idee der Folgenlosigkeit eine Provokation. Denn positiv betrachtet bedeutet Folgenlosigkeit auch, dass unser Handeln möglichst wenig negative Folgen haben soll, dass möglichst wenig Negatives nachhalten wird.
Das Projekt „Hauptstadt der Folgenlosigkeit“ verstehen wir daher als Einladung, uns bewusst in einen Raum der Mehrdeutigkeit zu begeben. Weil wir als Hochschule nicht nur einen Bildungsauftrag haben, sondern auch eine Verantwortung zur Selbstreflexion tragen, nehmen wir diese gerne an. Denn wir möchten gerade die jungen Menschen an unserer Hochschule dazu anregen, über mögliche Auswirkungen ihrer Handlungen nachzudenken und sich vielleicht auch neu zu verorten. Der Umgang mit Ambivalenzen ist dabei eine wichtige Zukunftskompetenz.
Auch der Wissenschaftstransfer hinein in die Gesellschaft gewinnt in Zeiten von schnell verbreiteten Halbwahrheiten, politischen Anfeindungen bis hin zu finanziellen Restriktionen für Forschungsvorhaben weiter an Bedeutung. Wie er zu bewerkstelligen ist und wie generell die gesellschaftliche Verantwortung auch von uns als HHN künftig aussehen soll, darüber wollen wir in den Dialog gehen.
Gerade wir als Hochschule für Technik, Wirtschaft und Informatik befinden uns mitten im dynamischen Spannungsfeld von Folgen und Folgenlosigkeit. Natürlich möchten wir möglichst wenige negative Folgen hinterlassen – aber auch keinesfalls folgenlos bleiben. Da Wissenschaft keine Scheu vor Paradoxien hat, schärft das Konzept der Folgenlosigkeit nicht nur den Begriff der Nachhaltigkeit, sondern auch unser Verständnis von Forschung und Lehre.