Egal ob zum Beten, Meditieren oder als Rückzugsort – Der multireligiöse Gebetsraum am Sontheimer Campus der Hochschule Heilbronn (HHN) bietet für all diese Bedürfnisse eine offene Tür. Der Wunsch nach solch einem Raum ist groß und wird vor allem von denjenigen muslimischen Studierenden geäußert, für die es wichtig ist, das Pflichtgebet (Salat) einzuhalten. Bisher nutzen sie dafür ein zur Verfügung gestelltes Treppenhaus, das schon alleine wegen mangelnder Privatsphäre keine Dauerlösung ist.
Die HHN nimmt den Wunsch nach einem sogenannten Raum der Stille, wie es ihn auch am Bildungscampus seit 2019 gibt, ernst und möchte am Campus Sontheim ebenfalls einen solchen Ort schaffen. Auch Angehörige anderer Religionen am Campus wünschen sich einen gemeinsamen Raum und so gehen das Referat für Gleichstellung und Diversität, die christliche Hochschulseelsorge sowie die Hochschulgruppe Muslimische Studierende Heilbronn Hand in Hand: Das Gärtnerhaus am Campus Sontheim wird interimsweise umfunktioniert.
„Nach Abschluss der aktuellen Sanierungsarbeiten am Campus und der anschließenden Flächen-Neuordnung soll es auch in Sontheim einen festen Raum der Stille geben“, sagt Birgit Englert vom Referat für Gleichstellung und Diversität. „Die Räumlichkeiten sollen dann beispielsweise auch für Andachten oder Gruppenmeditationen genutzt werden können.“
Der multireligiöse Gebetsraum wird gemeinsam von der Hochschulseelsorge und den Studierenden der muslimischen Hochschulgruppe betreut. Das ist eine Lösung, die bereits am Bildungscampus sehr gut funktioniert und sicherstellt, dass verschiedene Gruppen den Raum entlang ihrer jeweiligen Bedürfnisse nutzen können.
Cornelia Reus, Hochschulseelsorge, Birgit Englert, Referat für Gleichstellung und Diversität und Amina Mecellem von der Hochschulgruppe Muslimische Studierende Heilbronn eröffnen den multireligiösen Gebetsraum am Campus Sontheim der Hochschule Heilbronn. (v.l.n.r.).
Betreten dürfen den Raum alle, die der HHN zugehörig sind, ganz egal welcher Religion sie angehören. Einzige Voraussetzung ist, dass die Regeln eingehalten werden: Ein respektvoller Umgang ist ebenso selbstverständlich, wie die Neutralität des Raumes zu bewahren. Somit sind Schriften, religiöse Symbole oder angezündete Kerzen verboten.
„Für viele muslimische Frauen ist es wichtig, beim Beten nur unter Frauen zu sein. Daher ist einer der beiden Räume ausschließlich für Frauen vorgesehen“, sagt Birgit Englert. „Der bestehende enge Dialog hat bisher dazu geführt, dass es keine Konflikte um den Raum der Stille gab. Falls doch etwas schiefläuft, gibt es selbstverständlich Anlaufstellen, die sich umgehend kümmern werden.“
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