Ukrainische Flagge

Landtagsabgeordneter Michael Joukov besucht ukrainische Dozentinnen an der HHN

red|28.06.2023
  • Eine intensive digitale Trainingswoche für ukrainische Dozentinnen an der Hochschule Heilbronn geht zu Ende.

  • Zum Abschluss tauschen sich die Ukrainerinnen mit dem MdL der Grünen Fraktion Michael Joukov aus.

  • Die Dozentinnen sind sich einig: Die Lage in der Ukraine stellt nicht nur die Hochschulen vor enorme Herausforderungen. 

Heilbronn, Juni 2023. Emotional und sehr intensiv: Eine Trainingswoche zur digitalen Lehre für acht Dozentinnen aus Kyiv und Kharkiv an der Hochschule Heilbronn (HHN) findet ihren Abschluss. Die Anreise aus dem Kriegsgebiet war dabei alles andere als leicht – zum Teil waren die Ukrainerinnen fast zwei Tage mit Bus und Bahn nach Heilbronn unterwegs. Im Rahmen des DAAD-Projekts „HHN-DITO II“ im Förderprogramm „Ukraine Digital“ konnten sie sich eine Woche lang zu digitalen Lehrformaten informieren, sich mit HHN-Professor*innen austauschen und in den Medienlaboren ihre Lehrmaterialien als Videos und Podcasts aufzeichnen.

Zum Abschluss ihres Aufenthalts hatten die ukrainischen Dozentinnen die Möglichkeit zu einem persönlichen Gespräch mit Micheal Joukov – Landtagsabgeordneter der Grünen und Sprecher für studentische Belange und akademischen Nachwuchs.

Im Austausch mit dem Politiker, der die Lehrenden einen Vormittag begleitete, betonen die ukrainischen Dozentinnen, wie wichtig die Unterstützung Deutschlands für die Ukraine sei. Dabei schildern sie die Herausforderungen, mit denen die Menschen in der Ukraine seit Kriegsbeginn konfrontiert sind. Die Stadt Kharkiv in der Ost-Ukraine, unweit der russischen Grenze, liegt in unmittelbarer Nähe der Front. Durch den Krieg seien alle Universitätsgebäude beschädigt und die gesamte Infrastruktur stark in Mitleidenschaft gezogen worden.

Auch in der Hauptstadt Kyiv bestimmt der Krieg das tägliche Leben: den gesamten Mai über sei jede Nacht Luftalarm gewesen. Der Unterricht an den Hochschulen des Landes kann nur online stattfinden. Die Studierenden, die zum Teil in der gesamten Ukraine oder auch in anderen Ländern Europas verstreut sind, haben die Dozentinnen oftmals noch nie in Präsenz gesehen.

Michael Joukov betont die Solidarität mit der Ukraine und die Wichtigkeit der bilateralen Zusammenarbeit zwischen deutschen und ukrainischen Hochschulen. Das von der HHN initiierte Projekt hält er dabei für wegweisend. Er erklärt zudem die geschaffenen Möglichkeiten für ukrainische Studierende, ihr Studium gebührenfrei an den Hochschulen Baden-Württembergs fortzuführen. Gerade hochqualifizierte Fachkräfte und Knowhow seien die Zukunft der Ukraine. „Dass mitten in einem mehr denn je mörderischen Krieg aktiv an den Grundladen für die wissenschaftliche Kooperation nach Kriegsende gearbeitet wird, hat mich überaus beeindruckt. Diese Kooperation gilt es seitens des Landes zu ermöglichen!“, kommentiert Joukov.

Große Zufriedenheit nach Aufenthalt an der HHN

Trotz der massiven Herausforderungen, denen sich die ukrainischen Lehrenden im Alltag ausgesetzt sehen, unterstreichen sie die Sinnhaftigkeit von Weiterbildungen. Die Integration in die europäische Hochschullandschaft wird als klares Ziel formuliert. Der Aufenthalt an der HHN habe ihnen demnach weitere Impulse für die digitale Lehre gegeben und ihnen außerdem ermöglicht, wichtige Kontakte zu Professor*innen zu knüpfen. Da viele ukrainische Studierende zum Teil ihr Studium auf einem Smartphone absolvieren müssen, bieten die in den HHN-Medienlaboren erstellten, professionellen Video- und Podcast-Aufnahmen, eine deutliche Erleichterung bei der Vermittlung des Lehrstoffs. Und die Dozentinnen sind sich einig: Endlich wieder Studierende auf dem Campus zu sehen und ein lebendiges Hochschulleben wie an der HHN zu spüren – nach fast drei Jahren Distanzlehre durch die Corona-Pandemie und den anhaltenden Krieg – sei einfach unbeschreiblich schön.

Die Hoffnung liegt in der Zukunft: Mit vielen neuen Eindrücken reisen die Professorinnen nun zurück in die Ukraine. Die Hoffnung auf ein baldiges Ende des Krieges paart sich mit dem festen Willen, der jungen Generation – trotz der aktuellen Lage – die bestmögliche Ausbildung zu gewähren. Denn die jungen Menschen seien die Zukunft des Landes. Die HHN möchte dabei weiter unterstützen. Man ist sich sicher – die Trainingswoche war nur der Anfang für weitere vielfältige Kooperationen zwischen Heilbronn und ihren Partnerhochschulen in der Ukraine.

Ein Foto von MdL Michael Joukov und ukrainischen Dozentinnen sowie das Team der Internationalisierung der HHN.

Eine Trainingswoche zur digitalen Lehre für acht Dozentinnen aus der Ukraine findet ihren Abschluss mit dem Besuch von Politiker Michael Joukov.

Das Projekt „HHN-DITO II - Ukraine Digital“ wird vom DAAD aus Zuwendungen des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) finanziert.



Das bIld zeigt das Logo des DAAD. Auf der linken Seite befindet sich ein blauer Kreis in dem mit weißer Schrift DAAD geschrieben steht. Recht davon steht der Begriff ausgeschrieben.
Hochschule Heilbronn – Kompetenz in Technik, Wirtschaft und Informatik

Mit rund 8.000 Studierenden ist die Hochschule Heilbronn (HHN) eine der größten Hochschulen für Angewandte Wissenschaften in Baden-Württemberg. Ihr Kompetenz-Schwerpunkt liegt in den Bereichen Technik, Wirtschaft und Informatik. An ihren vier Standorten in Heilbronn, Heilbronn-Sontheim, Künzelsau und Schwäbisch Hall bietet die HHN mehr als 60 zukunftsorientierte Bachelor- und Masterstudiengänge an, darunter auch berufsbegleitende Angebote. Die HHN bietet daneben noch weitere Studienmodelle an und pflegt enge Kooperationen mit Unternehmen aus der Region. Sie ist dadurch in Lehre, Forschung und Praxis sehr gut vernetzt. Das hauseigene Gründungszentrum unterstützt Studierende sowie Forschende zudem beim Lebensziel Unternehmertum.